Hallo {name} {surname},

die Liebe fordert uns manchmal sehr heraus. Wir lieben oder merken jetzt gerade, dass wir nicht lieben, wollen es uns gleichzeitig nicht eingestehen und schämen uns. Wie ist es, wenn ich jetzt merke, dass ich meine/n Partner/in gerade nicht liebe? Denke ich dann, dass ich mich ehrlicherweise trennen müsste?

Wenn das so wäre, hätte ich das Menschsein in seiner Gänze noch nicht begriffen. Denn wir sind ständig von Triggern umgeben, die unser Unterbewusstes aktivieren und von da aus reagieren wir dann.

Das bekommen wir in unserem Alltagsverstand gar nicht mit. Wir merken es schlicht einfach nicht. Wir wissen nicht wodurch wir gesteuert sind. Manche von uns glauben zwar, dass wir Chef oder Chefin unserer Gedanken sind, aber so ist es überhaupt nicht. Von unserem Gesamtbewusstsein macht unser Alltagsbewusstsein nur ca. 5 % aus.

Aus diesen 5 % erklären wir alles, was in uns selbst passiert und was uns begegnet, auch unsere Entscheidungen. 5% von unserem Gesamtbewusstsein. Das ist fast ein Witz.

95 % unseres Tuns und Handelns, unseres Fühlens, unseres Reagierens liegen weitestgehend im Unbewussten.

Und in diesem Unbewussten gibt es seinerseits auch verschiedene Abteilungen. Zum einen gibt es eine ungeheure Intelligenz, die alle Kompetenzen und Intelligenzen (z. B. Wahrnehmung, das Lieben, in Beziehung gehen, Mathematik, Kunst uvm.) des Menschseins mit einschließt. Wenn wir den Zugang dazu zulassen und trainieren, können wir willentlich z. B. jedes Gefühl eines anderen Menschen auch in uns wahrnehmen, häufig sogar Gedanken.

Diese unbewusste Intelligenz wird unsere Welt verändern, wenn wir sie mehr und mehr erschließen, denn bisher haben wir nur den Hauch einer Ahnung davon. In den nächsten 50 bis 200 Jahren werden wir, wenn wir unsere Lebensräume bis dahin aufrecht erhalten, zunehmend die Fähigkeit der Telepathie erwerben. Ansätze können wir heute schon erkennen. Es gibt eine Menge Forschung dazu.

Aber was im Moment auch sehr in unserem Unterbewusstsein verankert ist, sind die traumatischen Verletzungen, die wir als Individuum und als Kollektiv erlebt haben. Wir sitzen in diesem für uns weitgehend unsichtbaren Nebel aus Trauma, agieren daraus und erkennen es doch nicht.

Wie könnten wir uns sonst individuell darauf einlassen, Dinge zu tun, die uns nicht gut tun, wie z. B. rauchen, Alkohol zu trinken, uns massiv falsch zu ernähren, keine Bewegungsimpulse zu spüren?

Das gleiche gilt kollektiv. Wie kann es sein, dass wir unsere Erde so ausbeuten und verschmutzen und das das uns nicht weh tut? Wir müssten doch eigentlich schreien, wenn wir fühlen was wir da machen, oder?

Wenn alle diese weltweiten Dramen in unser Bewusstsein kämen, wären wir schlicht total überfordert. Deshalb nehmen wir diese Dinge gefühlsmäßig nicht (mehr) wahr. – Das ist auch gut so, … zumindest für eine Weile, … solange bis wir erwachsen sind, … bis unser Nervensystem wieder in der Lage ist, diese Qualitäten zu fühlen, ohne zu kollabieren.

Trotzdem sind alle diese Verletzungen, individuell wie kollektiv in uns und reagieren und handeln durch uns, stellen sich tot usw.. Das alles passiert unbewusst und wir erklären diese Dinge dann aus dem (5 %) Alltagsbewusstsein heraus. Was IMMER unvollständig ist.

Deshalb brauchen wir Räume und Beziehungen, die es uns erlauben, uns diesen Verletzungen zuzuwenden. Denn Trauma, ob individuell oder kollektiv, entsteht immer dann, wenn Gefühle nicht zuende gefühlt werden konnten, wenn sie z. B. zu stark für unser Nervensystem waren, um zuende gefühlt zu werden, was als Kind total normal ist.

Wir können das an unserer Angst, Scham und an unserem ständig im Hintergrund agierenden Gefühl von Mangel erkennen. Wer von uns kennt es nicht, im Mangel zu sein oder in Unruhe oder in einer Art emotionaler Starre?

Wenn wir diese Traumata nur auf der individuellen persönlichen Ebene lösen und darüber das Kollektiv heilen wollen, machen wir Sisyphos Konkurrenz. Das schaffen wir nicht, – nicht bei den vielen Traumata, die wir ständig persönlich und weltweit neu hinzufügen (was wir jetzt auch noch in dieser Panedemie verstärkt erleben).

Wir brauchen Forschung und Trainings, die es uns erlauben auf einer mehr kollektiven Ebene Traumalösung zu erfahren.

Ich bin davon überzeugt, dass es möglich ist, innerhalb einer Gruppe, am besten in einer großen Gruppe, eine Synchronisation zu erreichen, in der das Gruppenbewusstsein deutlich über den Grad des kollektiven Bewusstseins erhöht wird, in dem dieses Trauma entstanden ist. Das bedeutet, dass wir nicht mehr in einem uns unbewussten Nebel von kollektivem Trauma stecken, sondern dieses jetzt mehr und mehr von dem individuellen Trauma unterscheiden können. Und das ist die Voraussetzung dafür, dass wir uns dem kollektiven Trauma bewusst zuwenden, es ein wenig zu spüren, um dann die dazugehörigen Gefühle zuende zu fühlen.

Es ist dann ähnlich einer Aufstellung, wo wir als Stellvertreter den Schmerz des Kollektivs ausdrücken.

Das bedarf einer sehr achtsamen Herangehensweise und die Bereitschaft, sich zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig werden wir uns in dieser Arbeit auch um unsere eigene Heilung kümmern. Denn wir sind ja auch das Kollektiv und tatsächlich wissen wir bei dem persönlichen Trauma ja nicht einmal, was ist nur persönlich und was ist schon kollektiv.

Danke für dein Interesse.

Ich werde in den nächsten Jahren diese Themen in meinen Seminaren vertiefen.

Das nächste Seminar, in dem so ein heilender Raum für kollektive Themen eröffnet wird, findet vermutlich im nächsten Juni statt. Ihr werdet genauere Informationen frühzeitig von mir erhalten.

Peter Hellwig

Das Phänomen Corona! Ein Blick auf die Pandemie, hinterlegt mit verschiedenen Medien. 

Neues Video zum Thema:

Video: Beziehung, Individuelles Trauma, kollektives Trauma, von Peter Hellwig

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Dienstag, 17.11., um 20 Uhr Online: Die heilende Kraft der Präsenz, die Gruppe als Heilraum. siehe unten. kostenlos, (Spende), siehe unten.

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Hier finden Sie eine Übersicht über unsere/meine aktuellen Seminarangebote.

Die heilende Kraft der Präsenz, die Gruppe als Heilraum!

17.11.2020, online, Zoomlink

Du bist interessiert? Jede/r kann jederzeit neu dazukommen.

Dieses Onlineseminar findet auf Spendenbasis dienstags um 20:00 Uhr statt. Präsenz ist Liebe …, schaffen wir es präsent zu sein, das heißt im Hier und jetzt vollkommen verankert zu sein, dann sind wir ein Geschenk für jeden, der uns erfährt.

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Individuelle und kollektive Heilung durch Aktivierung der Gruppenintelligenz

Juni 2021

Wie wäre es, wenn wir in uns die Absicht aufbauen, uns selbst und die Ursachen unserer Probleme, – und zwar auch auf der kollektiven Ebene …

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