In meiner Philosophie gibt es drei Dinge, für die wir in dieser Welt sind:
Ich komme gerade aus einer Sitzung, in der es um die wesentlichste Herausforderung im Leben dieses Menschen ging.
Wie gehen wir durch die Welt?
Wir wollen Frieden, Liebe, Nähe, Freiheit und Erfolg. Wir wollen tiefe, bereichernde Beziehungen!
Stimmt das so? Was bedeutet denn überhaupt bereichernd? Das wird jede/r anders definieren.
Für mich heißt das: Ich erlaube der Beziehung mich an die Wachstumsthemen zu bringen, denen ich alleine ausweichen würde.
Was passiert eigentlich in mir wenn ich merke, dass es in einer Beziehung schwierig ist?
Lasst uns mal darauf schauen:
Es gibt eine äußere Situation (die sich gefühlt schon 100 Mal zugetragen hat), zu der ich z. B. eine andere Haltung habe, als mein Gegenüber. Vielleicht haben wir noch nicht mal unterschiedliche Haltungen, merken aber, dass wir in Mustern stecken, die uns nicht liebevoll auf das Geschehen schauen lassen.
Ich fühle mich bedroht: Entweder dadurch, dass der/die andere gehen könnte oder dadurch, eingeengt zu werden. Auf jeden Fall ist mein Gegenüber aus meiner subjektiven Sicht nicht richtig so wie er ist. Das ist meine “Wahrnehmung”. Deshalb klammere ich stärker oder ich distanziere mich innerlich.
(Ich verkürze hier die Beschreibung und hoffe, dass sie trotzdem verständlich wird.)
Vielleicht bist Du Leser/in einverstanden damit, wenn ich sage, dass ich in dieser Situation irgendetwas nicht so haben will, wie es gerade ist. – Was will ich denn nicht?
Ich will die äußeren Umstände anders haben!
Wenn wir jetzt ganz nahe heranzoomen, stimmt das wirklich so?
Ich will diese Gefühle, die ich gerade fühle, nicht haben.
Ich will mich nicht so unwohl fühlen. Ich will mich besser fühlen.
Wenn das so stimmt, dann will ich in erster Linie die durch die Situation ausgelösten Gefühle nicht in mir haben. Es geht dann primär um die Gefühle und sekundär um die äußere Situation.
Sind wir, Du Leser/in, und ich uns bis hier einig? (Natürlich soll auch noch die Situation geändert werden.)
Sollte das der Fall sein, hätten wir einen wesentlichen Schritt gemacht. Dann wäre nämlich klar, dass es zuallererst um eine bestimmte Gefühlsfrequenz geht, die ich nicht mehr länger fühlen will.
Allein das, was ich hier gerade zu beschreiben versuche, ist bereits die größte Herausforderung in einer Beziehung. Soweit kommen wir meistens nicht ohne Begleitung, weil wir sofort die äußeren Umstände ändern wollen. Und das weit bevor wir bereit sind, die subjektiv allein kaum aushaltbaren Gefühle wirklich an uns heran zu lassen.
Genau das ist meines Erachtens das größte Problem in unserer Welt. Wir vertrauen unseren Abwehrmustern mehr, als dem darunter liegenden Gefühl. Doch das Gefühl will gefühlt werden. Wir brauchen jemand in unserer Umgebung, der oder die bereit ist, uns mit diesem Gefühl anzunehmen, sei es Angst, Scham, Wut oder was anderes.
Wir selbst allein sind damit total überfordert. Deshalb brauchen wir vorübergehend jemand von außen, der das übernehmen kann.
Und zwar in einer Weise wie eine wirklich in sich ruhende Mutter ihrem Kind Nähe und Liebe anbietet, selbst wenn das Kind vor Wut tobt.
Wer soll das machen? Die Partnerin? Der Partner? Der ist allermeistens selbst überfordert.
Wir brauchen dazu eine Person, besser noch eine Gruppe, mit der wir diese Qualitäten überhaupt erst einmal lernen können.
Wir brauchen Räume mit Menschen, in denen wir sein können wie wir wirklich sind. In denen wir wirklich so angenommen sind, wie wir sind. In denen wir uns nicht mehr verstellen müssen. Oft kennen wir uns selbst noch nicht in so einem Raum. Weil wir das in unserem Leben bisher kaum oder gar nicht erlebt haben.
Dazu ist eine kontinuierliche Arbeit in einer Gruppe total hilfreich. Termine mit einer Therapeutin in der Praxis zu machen, kann nur der Start sein, denn sie stellt sich total auf Dich ein. Dann kannst Du vielmehr lernen, wenn Du siehst, wie liebevoll die Therapeutin oder der Therapeut mit dem anderen umgeht, wenn Du selbst gerade nicht im Fokus stehst. Du fängst an für möglich zu halten, dass Du selbst in deinem Sosein anzunehmen bist. Das ist ein sehr gutes Zeichen!
Wir freuen uns auf Dich.
Peter und Team