Manchmal taucht Misstrauen auf.
Oder Widerstand. Oder Scham.
Und sofort beginnt etwas in uns, das versucht, das wegzumachen, zu verstehen oder zu überwinden.
Doch Heilung beginnt genau da, wo wir aufhören, etwas verändern zu wollen.
Wenn ich bemerke, dass ich misstraue – und ich erlaube mir, ja, das ist jetzt da –, entsteht plötzlich ein Raum. Etwas in mir entspannt sich. Ich höre auf zu kämpfen. Ich bin im Kontakt mit mir.
Das ist der Moment, in dem Vertrauen zurückkehrt.
Nicht als Gedanke, nicht als Entscheidung, sondern als leise Körperwahrheit.
Das Vertrauen liegt nicht jenseits des Misstrauens – es liegt in ihm.
Im Ja dazu, dass ich gerade misstraue.
Genauso ist es mit Widerstand.
Widerstand ist eine Bewegung des Lebens, die sagt: „So, wie es gerade ist, fühle ich mich nicht sicher.“
Wenn ich versuche, das wegzumeditieren, verschließe ich mich noch mehr.
Wenn ich aber merke: Ja, ich bin im Widerstand, dann bin ich wieder ehrlich. Und Ehrlichkeit öffnet das Tor – der Körper atmet auf, das Leben darf wieder fließen.
Und auch Scham…
Scham ist vielleicht die tiefste Schwelle.
Wenn ich sie wirklich zulasse – mit Zittern, Tränen, vielleicht mit dem Gefühl, nackt und wertlos zu sein – und trotzdem bleibe, dann beginnt etwas Großes, sich zu wandeln.
Nicht, weil ich etwas tue, sondern weil ich nichts mehr abwehre.
In dieser völligen Zustimmung – zum Widerstand, zum Misstrauen, zur Scham –
endet der Kampf mit dem Leben.
Ich erkenne, dass das, was ich für Trennung hielt,
in Wahrheit der Weg zurück in Verbindung war.
Vielleicht ist das Vertrauen nicht etwas, das wir erst wiederfinden müssen.
Vielleicht ist es das, was sich zeigt, sobald wir aufhören, uns zu verteidigen.
Wenn dich diese Worte ansprechen, lade ich dich ein, sie zu erforschen –
in Stille, im Gespräch oder in einem meiner kommenden Seminare.
Denn alles beginnt mit einem einfachen, ehrlichen Ja zu dem, was jetzt da ist.
(Ein Text von Peter Hellwig)