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Menschen wollen keine Lösungen für ihre Probleme geboten kriegen. Sie wollen sie selbst finden – und was sie vor allem möchten, ist gesehen zu werden.

Stimmen diese Behauptungen wirklich?

Schauen Sie sich (Ihre) Kinder an. Kleine Kinder streben mit aller Kraft und Energie danach, zu lernen, es selbst zu machen und zu schaffen. Sie wollen selbst ihr Brot schmieren. Sie wollen allein den Yoghurtdeckel öffnen, das Brot schneiden, Fahrrad fahren, auf den Stuhl klettern. Sie wollen Rätsel lösen. Sie wollen es immer selbst lernen und machen – und zwar so lange, wie sie nicht frustriert darüber werden, dass es die Erwachsenen besser oder schneller können.

Erwachsene haben oft nicht die Geduld, dem Kind die individuelle Zeit zu lassen, die es braucht, um etwas zu lernen oder zu verstehen. Wenn Erwachsene nicht geduldig sind, fangen Kinder an, mit sich selbst ungeduldig zu werden und sagen dann lieber, „Ich kann das nicht!” oder „Das ist blöd” oder „Das ist langweilig!” – Eltern kennen das.

Doch wie konnte diese wunderbare Eigenschaft des Kindes, nämlich der unbegrenzte Glaube daran, alles lernen und erfahren zu können, so schnell ins Gegenteil verkehrt werden?

Wir, die Erwachsenen, haben das gemacht.

Kinder möchten einfach nur gesehen werden, mit dem was sie tun. Sie brauchen dafür kein Lob oder einen Verbesserungsvorschlag oder gar einen Tadel. Die Freude, die sie in dem Spiel haben, ist der Grund für das Spiel. Wozu soll also noch jemand sagen, dass das, was das Kind tut, gut ist? Wenn Anerkennung bedeutet, dass wir den Menschen (das Kind) einfach in seinem Sosein erkennen, dann ist nichts dagegen auszusetzen. Doch im gebräuchlichen Sinn schafft Anerkennung Abhängigkeit von dem, der sie gibt.

Tatsächlich möchte jeder Mensch einfach nur gesehen und damit akzeptiert werden. Auch im Erwachsenen ist dieses einfache Sein des Kindes noch vorhanden;

und doch möchte er auf gar keinen Fall mit dem wie er wirklich ist, gesehen werden.

Natürlich wollen auch Sie, als Erwachsene/r, gesehen werden, weil das die Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich wirklich angenommen und geliebt fühlen und auch das wollen Sie in der Tiefe Ihres Herzens.

Gesehen werden bedeutet:

Ich bin mit meinen Stärken und Schwächen sichtbar; ich muss nicht beschönigen oder abwerten, was mich ausmacht; ich bin wie ich bin. Oder ich zeige mich damit, dass ich mich abwerte oder aufwerte.

Das ist leicht, wenn ich innerlich selbst davon überzeugt bin, liebenswert zu sein. Es ist leicht in den Bereichen, in denen Sie sich schon selbst annehmen/lieben.

Doch wenn Sie selbst einmal davon überzeugt sind, dass Sie nicht unter allen Umständen liebenswert sind, das heißt, dass Sie selbst sich nicht liebend annehmen, dann suchen Sie tatsächlich schnell nach Lösungen, die Ihnen das Gegenteil bestätigen.

Da das Gegenteil aber nicht in Ihnen ist, kann es auch nicht bestätigt werden. Sie können sich nur das Vorhandene bestätigen lassen, nämlich Ihren Glauben von sich selbst, dass sie nicht liebenswert sind. Es sei denn, sie fangen an für möglich zu halten, dass das nicht stimmt. Es sei denn Sie halten für möglich, absolut liebenswert zu sein.

So sind wir Therapeuten auf einem paradoxen Weg. Wir wollen den Klientinnen und Klienten vermitteln, dass wir sie so annehmen wie sie sind und Ihnen gleichzeitig die Möglichkeit in Aussicht stellen, sich zu verändern. Wenn in mir als Therapeut der Wunsch nach Veränderung meines Patienten in den Vordergrund rückt, wird er es merken und sich nicht mehr angenommen fühlen und wird sich vermutlich auch selbst nicht mit seinem Sosein annehmen.

Oft wissen Menschen nicht, wie verschiedene Therapien arbeiten. Sie suchen nur, schnell von ihrem Leiden erlöst zu werden. Und es gibt auch in dieser Richtung arbeitende Therapeuten und Therapeutinnen. Meines Erachtens kann eine vordergründig lösungsorientierte Therapie keine tiefgreifenden neuen Erfahrungen des „Sich-Selbst-Annehmens” erreichen. Denn der Zweck der vordergründig lösungsorientierten Therapie ist nicht die unbedingte Annahme dessen was ist und damit was ich bin. Sondern, wieder einmal bin ich falsch.

Ich muss mich verändern. Jemand weiß, wie ich mich verändern muss, ich bekomme vielleicht Aufgaben im Sinne der Verhaltenstherapie. – Es geht in vielen Therapien darum, zu erkennen, dass ich falsch bin und berichtigt werden muss. Das heißt, so wie ich bin, bin ich nicht liebenswert. Das ist das, was ich schon als Kind von meinen Eltern erfahren habe („Eltern” stehen hier für alle an meiner Entwicklung beteiligten Menschen). Das ist das, was ich schon so lange glaube.

Schauen Sie sich einmal einen gerade geborenen Säugling an. So hübsch oder runzelig er auch sein mag, ist der doch vollkommen, oder? Es ist alles an diesem Baby dran; alles Potential ist vorhanden. Es ist vollkommen. Kein Zweifel!

Jetzt wächst dieses Baby heran, wird Kleinkind, Kind, jugendlich, dann junger Erwachsener. Und jetzt schauen wir wieder und stellen fest: dieser Mensch ist nicht mehr vollkommen? Wie kann das sein? Er war vollkommen, ohne Mangel bei der Geburt; jetzt ist er „mehr” geworden, zumindest gewachsen, hat gelernt, ist unabhängiger geworden und soll nicht mehr vollkommen sein? – Er glaubt es zumindest jetzt. (Fast) alle haben ihm gezeigt oder gesagt, dass er nicht vollkommen ist und versucht ihm zu vermitteln, wie er vollkommen werden kann. Er, noch sehr klein, glaubte, dass die Großen oder Größeren ihm schon sagen werden, wie er vollständig werden kann. So entsteht in ihm: Er muss „etwas werden wollen”. So wie er jetzt ist, genügt er nicht, er hat Mängel, muss vollständiger werden, etwas lernen, damit er anerkannt wird.

Vor vielen Jahren hatte ich als Übungsleiter im Sport mit einem Jungen zu tun, er war vielleicht 12 Jahre alt. Er war sehr aktiv und schmächtig. An einem Tag sagte ich leichthin zu ihm: „Iss was, damit Du was wirst!” Diesen Satz hatte ich selbst immer wieder als Kind gehört.

Er sagte: „Ich bin schon was!” Die Antwort auf meine Aussage hat mich zuerst sprachlos gemacht, berührt und erschüttert. Und mir wurde bewusst, was ich da gesagt hatte und bestätigte ihn in der Weise, dass ich sagte: „Ja, das stimmt, Du bist schon wer!” Doch auch diese meine Aussage war bereits überflüssig. Er wusste schon.

Er lehrte mich etwas, was ich dann später wieder aus dem Sinn verloren habe. Doch dass ich mich an diese Situation von vor 18 Jahren erinnere, zeigt mir, dass dieser Junge mich beeindruckt hatte.

Dieses alles klingt vielleicht alles logisch in Ihren Ohren. Wo liegt dann ein Problem?

Es liegt in der Tatsache, dass Menschen nicht an sich glauben, sie wissen nicht mehr, dass sie bereits vollständig sind, mit ihrer individuellen Komplexität. Sie glauben mehr an die Aussagen, die sie immer wieder gehört haben und nutzen deshalb ihre Möglichkeiten und Kompetenzen nicht.

Immer wieder entsteht Selbstzweifel und Hadern, mich sich selbst, mit Beziehungspartnern, Freunden, Kollegen, mit der Welt.

Therapie ohne schnelle Lösung, wie geht das?

Wie wir bereits gesehen haben, glauben wir, dass wir Probleme haben. Wir glauben nicht vollwertig zu sein, im Mangel zu sein und spüren dieses natürlich auch genau so. Wir haben Angst oder Unsicherheit vor der Zukunft. Wir wollen Sicherheiten, Strukturen. Wir wollen jemand, der uns sagt, wie und wo es weiter geht. Deshalb haben starke Menschen, vielleicht Politiker, Religionsführer, die klare Aussagen machen über das was richtig ist oder falsch, egal welcher Couleur, Hochkonjunktur.

Tatsächlich gibt es nicht den einen richtigen Weg. Jeder Mensch ist aufgerufen, den eigenen Weg zu erfahren. Wir gehen so mit allen Situationen um, ob sie uns gefallen oder nicht. Wir können das tun, was jetzt zu tun ist. Und tun wir es aus unserer innersten Stimmigkeit heraus? Es ist alles in uns vorhanden, nehmen wir uns damit wahr und ernst? Könnte es sein, dass nur darüber wirklich tiefer Friede zu erleben ist?

Um diese Erkenntnis (und Erkenntnis heißt: Ich kenne es schon; ich kann es also wiedererkennen!) zu spüren, zu erleben, braucht es Vertrauen.

Wie können wir das Vertrauen darin gewinnen?

Wahrscheinlich nur dadurch, dass wir bei anderen und dann auch bei uns selbst erleben, dass das, was ich hier sage, wirklich so ist. Wir brauchen also Menschen, die uns dieses vorleben.

Doch zuerst müssen wir diese Aussagen für möglich halten. Wir müssen schon ein wenig neugierig werden. Auch Skepsis ist durchaus angebracht und Auseinandersetzung. Es gibt vielleicht Menschen, die diese Aussagen sofort für sich als Wahrheit erkennen, doch in den meisten Fällen wird es so nicht sein.

Es geht mir darum, dass Sie genau spüren und schauen, dass Sie diese Aussagen überprüfen und dann feststellen, ob sie auch Ihre eignen sein können.

Mein Vertrauen liegt in dem Wissen, dass in jedem Menschen genau das Potential liegt, was er für diese jetzige Situation braucht. Es kann nicht anders sein. Sobald er anfängt, sich wirklich ernst zu nehmen, die inneren Signale zu beachten und sie nicht in den Wind zu schlagen, wird sich das Leben um ihn herum verändern. Vielleicht tut es am Anfang mehr weh, weil man denkt, es müsse anders kommen. Doch wenn man erst einmal erkennt, dass man selbst – vom Verstand her – nicht wirklich weiß, was für einen gut ist, sondern das die echte Weisheit viel tiefer in einem liegt, dann kommt Freude, Liebe, Dankbarkeit und Frieden auf.

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Kommentare

  1. Petra Lancier sagt:

    Danke, lieber Peter, auch ich bin auf dem Weg – noch ganz am Anfang.
    Ich lese gerade ein wunderschönes kleines Buch, das passt gut, ich schreib dir einfach mal den Titel, vielleicht hast du ja Lust drauf: “Ein unvermeidliches Geschenk” von Ingo Heyn.
    Ein Zitat daraus, eine Frage:
    “Was tust du, wenn du dich selber vergisst?” Im Kontext des Buches eine wundervolle Frage, finde ich.
    Ganz lieben Gruß
    Petra

  2. Judith sagt:

    Danke Herr Hellwig. Aus meiner Wut, meinem Unverständnis der übermächtigen Machtdemonstration seitens Politik, dem schüren der Spaltung der Menschen, ist nach dem Lesen Ihres Berichts tiefste gefühlte Trauer ans Tageslicht gekommen. Und ich spüre, dass ich so in Kontakt mit mir und dem Kollektiv kommen und vorsichtige Schritte in Richtung heil werden gehen kann.

  3. K sagt:

    Danke, Peter dafür, dass du deine Idee, Vermutung und These teilst.
    Ich habe meinem Mann laut den Text vorgelesen. Bei dem Satz “wir schämen uns”, sind mir spontan die Tränen heruntergelaufen.
    Mir kam eine Situation, die sich vor 20 Jahren ereignet. In einem Seminar mit internationalen Teilnehmern, erzählte eine jüdisch abstammende Britin, ihre Lebensgeschichte. Unter anderem, dass Ihre Eltern in Deutschland lebten und in der Nazi Zeit deportiert wurden…..sie wuchs dann bei einer Tante in GB auf. Als ich als nächstes an der Reihe war, brach ich in Tränen aus uns sagte “Ich schäme mich, Deutsche zu sein”…..eben diesen Satz….
    Dieser Moment war so präsent heute morgen beim Lesen des Artikeks, dass ich vermute, die These von Peter mag stimmen.
    Mögen wir heilen.
    Grüße von K

  4. Antje sagt:

    Hallo Peter,
    Vielen lieben Dank für die offenen und ehrlichen Worte und Gedanken über die momentanen Zustände in unserem Land. Ich teile Ihre Gedanken. Oftmals bin ich wütend und weiß dann nicht wohin mit meiner Wut. Und dass Kinder geimpft werden, macht mich sehr traurig. Ich versuche im Vertrauen zu bleiben.
    Ich freue mich jeden Monat von Ihnen zu lesen.
    Antje

  5. Katharina sagt:

    Danke Peter! du findest die richtigen Worte. Ich bin manchmal sprachlos, was geschieht und vor allem wie die Menschen aller Bildungsklassen das befohlen einfach nicht hinterfragen.
    Ich arbeite als Shiatsu Therapeutin mit Klienten und finde die Gratwanderung von “deutlich auf die Missstände hinweisen ” und “anderer Ansichten zu tolerieren” sehr schwer. Als Missionarin will ich nicht auftreten, doch sind die Mehrzahl so sehr im Vertrauen mit der Regierung, dass ich manchmal innerlich die Krise bekomme (und genau das hilft natürlich gar nicht).
    Ich habe eine Meditationsgruppe gegründet, wo wir uns eine bessere Welt visualisieren und manifestieren, sowie unsere Intuition Schulen (mit verschiedenen Möglichkeiten).
    Das ist der Highlight der Woche und wir sind von 2 auf 15 Menschen innerhalb kürzester Zeit angewachsen. Vielleicht ist das unsere einzige Chance, über den inneren Weg in eine heilsame Zukunft zu kommen.
    Herzliche Grüße von Katharina

  6. Andrea sagt:

    Lieber Peter Hellwig,

    auch ich bin so erschüttert und beunruhigt. Ich habe das Gefühl, dass ich das, was ich täglich wahrnehme und höre, kaum ertragen kann. Ich verstehe auch nicht, warum gefühlt immer noch so wenige Menschen hinschauen wollen, wie potentiell gefährlich diese Impfung ist und dass sie es offensichtlich scharenweise kaum erwarten können, ihre Kinder endlich impfen zu lassen….
    Doch, ich verstehe es schon, wenn ich mir klarmache, dass es heftigste Angst sein muss – aber wenn so viele Menschen so viel Angst haben, dass sie quasi unbegrenzt manipulierbar sind und bereit sind, unhinterfragt alles zu tun, was ihnen gesagt wird, was bedeutet das für uns alle?
    Ich bin im Kolleginnenkreis, außer einer lieben Kollegin und Freundin, die einzige, die sich nicht hat impfen lassen und befürchte schon seit einiger Zeit, dass sich die Situation weiter zuspitzt.
    Was mache ich dann?
    Ich versuche zu vertrauen, auf das Leben, das nicht gegen uns gerichtet ist – das gelingt mir mehr oder weniger, ist jeden Tag anders.
    Ich habe mich ja für das Seminar angemeldet – ich fokussiere immer wieder darauf, dass es stattfindet, ohne Restriktionen und dass wir ein heilendes Feld erschaffen werden.
    Ich freue mich sehr auf das Seminar.

    Ganz herzlichen Gruß, in Verbundenheit

    A

  7. Thomas sagt:

    Gut zu wissen, dass im Laufe des Bestandes einer Beziehung eine Diskrepanz bei dem einen Partner zwischen dem Bild vom anderen und seinem tatsächlichen Auftreten entsteht und sich stets vergrößert. Mein Onkel möchte mit meiner Tante Paartherapie besuchen. Er hofft, dass ihm die Therapie hilft, diese Diskrepanz zwischen Vorstellung und Realität zu beseitigen.

  8. Christine sagt:

    Schuld und Scham gehören zu den niedrig schwingenden Frequenzen im menschlichen System, ähnlich wie Kummer, Ärger, Wut, Angst ua… Ich bin überzeugt davon, dass wir alle “Schatten” und jede “Dunkelheit” heilen können, wenn wir hinschauen und durchfühlen, was ist. Und somit passiert nicht nur in unserer eigenen Geschichte Heilung, sondern auch in der unserer Ahn*innen und Vorfahr*innen und die Gleichwertig- und würdigkeit von Frau und Mann darf sein.

  9. K sagt:

    Vielen Dank Peter für diese Ausführungen.
    Sehr interessante Gedanken und Hypothesen und nur der kollektive Heilungs-Gedanke gibt der Pandemie einen Sinn. Du hast das wunderbar formuliert und das resoniert bei mir.

  10. Vielen Dank für den Beitrag über Paartherapie. Meine Schwester hat Beziehungsprobleme mit ihrem langjährigen Freund und überlegt, einen Paartherapeuten zurate zu ziehen. Ich werde ihr diesen Beitrag weiterleiten, damit sie eine Entscheidung fällen kann. Interessant, dass die therapeutische Situation erlaubt, einerseits Mitgefühl für den anderen zu entwickeln oder Angst, weil die Kontrolle verloren geht.

  11. Peter sagt:

    Mein Freund hat Probleme in der Ehe aber will noch nicht aufgeben. Es ist interessant zu wissen das 50 % aller Ehen geschieden werden. Ich hoffe  das es alles bei ihm klappt und werde ihm vorschlagen eine Paartherapie zu besuchen. 

  12. An sagt:

    Lieber Peter Hellwig, ich Danke Ihnen für die ausführliche Ausführung unserer ver rückten Zeit. Ich beobachte oft wie gutgläubig intelligente Menschen sind und sich, aus meiner Sicht, täuschen lassen. Alles wird für wahr hingenommen und wenn ich frage, wen sie kennen, der C hätte, kennen sie persönlich keinen oder sie reagieren über, weil alles ganz schlimm war. Wenn ich konkret Nachfrage, was anders war als an einer Grippe, wissen sie es nicht oder es stellt sich heraus dass der Erkrankte ein Risikopatient ist. Einmal ist es mir passiert, als von einem jungen Menschen berichtet wurde, der kurz davor stand ins KH eingewiesen zu werden, dass ich mich bei der Ausführung des Krankheitsbildes schuldig gefühlt habe, weil ich nicht alles glaube was in den Medien berichtet wird. Ich weiß es ja auch nicht genau. Aber, ich habe ein Gefühl, eine Intuition, der ich vertraue.
    Leider kann ich das Video nicht sehen, weil es Privatvideo heißt. Weiß nicht wie das funktioniert.
    Mit den allerbesten Grüßen und bleiben Sie gesund. A

  13. Ulrike sagt:

    Guten Tag, ich selbst bin eher unfreiwillig in diese Situation geraten. Bin durch meine Verlustängste durchgegangen und habe echt gelitten. Dennoch weiß ich, dass es mein Leid ist. Nicht das meines Partners. Ich frage mich ist die Art von Beziehung nicht zum scheitern verurteilt? Hat der andere evtl. Bindungs- Ängste die ich wenn ich mich darauf einlassen unterstütze? Wäre es möglich eine Stunde bei Ihnen zu buchen? Wenn ja, was kostet sie?
    Mit freundlichen Grüßen Ulrike

  14. K sagt:

    Guten Tag, ich finde ihren Beitrag sehr gut.
    Meine Frage: wenn ich mich auf einer Aufstellung in eine Frau verliebe, wie kann ich damit umgehen ?
    Vielen Dank für Ihre Antwort.
    Grüße
    K

  15. Marcus sagt:

    Ich wollte schon immer mehr wissen über Beratung für Paare. Ich denke, das ist etwas, über das jeder mehr wissen sollte. Ich werde diesen Artikel auch mit meinem Onkel teilen. Das interessiert ihn auch.

  16. G sagt:

    Ich kenne nur die Ehetherapie als klassisches Modell. Aber ich hatte keine Ahnung, dass es Beratungen gibt, die extra auf alternative Beziehungsmodelle zugeschnitten sind. Ich denke das wäre für mich und meinen Partner auf jeden Fall interessant.

  17. Josie sagt:

    Ich bin Ihnen sehr dankbar für diese wunderbare Erklärung. Diese hat mir sehr gut geholfen, mich selber zu verstehen.

  18. An sagt:

    Ich habe mich schon vielfach mit dem Thema der Polygamie auseinander gesetzt und tatsächlich zu Zeiten in denen ich versucht war dieses in meiner Partnerschaft zu Nutznießen, darüber nachgedacht ein Buch zu dem Thema zu verfassen welches den bezeichnenden Titel “Die Monogamie in der Polygamie” erhalten hätte. Damals verfolgte ich den Ansatz das eine jede Frau welche mir Sympathie zu entlocken vermochte lediglich ein Teil des mir inne wohnenden göttlichen Prinzips Weiblichkeit darstellte, welches ich eigentlich liebte. Nachdem nunmehr einige Jahre vergangen sind, und ich selbst ebenso wie meine Partnerin die eine oder andere Exkursion durchlebt haben, stelle ich für mich inzwischen jedoch fragend fest.
    Wozu dann noch eine Partnerschaft?
    Verstehen sie mich bitte nicht falsch doch eines ist mir aufgefallen. Jedesmal wenn wir so daraus gingen um unsere Bedürfnis nach Konsum an anderen zu befriedigen, haben wir in dem jeweiligen Augenblick, die Chance verpasst unsere Beziehung in sofern konstruktiv zu verbessern, das sie uns heimelig und bequem wurde. Denn was sind Sehnsüchte anderes als Ausflüge des Egos welches sich nicht zu helfen vermag den Garten in seiner selbst geschaffenen Welt so zu gestalten das er eine verlässliche, eine nährende Größe darstellen kann?
    Ich persönlich habe zum Beispiel bemerkt, das ich dem Tempel einer gegenseitigen Beziehung so jedesmal Energie entnahm die Potentiell dazu hätte dienen können eigene Unzulänglichkeiten zu überwinden und daran zu wachsen.
    Ich hatte sogar parallel 2 Frauen die von einander wussten, ich konnte aber unmöglich beiden gerecht werden.
    Wären diese so in sich selbst ruhend gewesen, das sie sich lediglich über meinen Besuch gefreut hätten, aber ebenso gleichmütig hingenommen hätten wenn ich gegangen wäre, was hätten diese Treffen dann noch bedeutet? Wäre ich dann nicht mehr und nicht weniger gewesen als ein Swipe auf Tinder? Ein Blatt im Wind ohne Fähigkeit zu echter Bindung?
    Ich fühle mich frei wenn ich meiner Partnerin eine Exklusivität zuspreche und in Offenheit und Verbindlichkeit mit ihr kommuniziere, denn diese Sicherheit schafft Vertrauen. Wenn mir nun eine Frau begegnet auf die ich Lust habe, die eine Sehnsucht in mir schürt. Stellt sich mir persönlich die Frage was ich in meiner Beziehung verbessern kann um eben diese zusammen mit meiner Partnerin oder aber mit mir selbst zu stillen.
    Die unverbindlichkeit von Partnerschaft die heutzutage so groß geschrieben wird ist für mich tatsächlich ein Symptom für eine immer narzisstisch werdendere Gesellschaft, welche sich in seiner Hilflosigkeit so weit von ihrer Natur bzw. ihrem wahren selbst entfernt hat, das sie sich nicht anders zu helfen weiß als Angst vor Verbindlichkeiten zu entwickel und Menschen unbewusst als Egofutter zu missbrauchen um auch morgen wieder fleißig funktionieren zu können.
    Ich möchte hier jedoch zwischen einer gesunden und einer klammernden Eifersucht unterscheiden. Denn die letztere Bedarf tatsächlich einer Heilung. Die gesunde allerdings stellt sich tatsächlich einfach nur realistisch die Frage ob die bestehende Partnerschaft noch einen Sinn macht wenn der Gegenüber aus Angst vor der eigenen Leere und Langeweile, das Wiederbeleben des verhärmten Selbstes durch vermeintlich sexuell tiefe Begegnungen zu erfahren.
    In jedem Falle jedoch denke ich, das die beantwortung solcherlei Fragen, gerade zu solchen Zeiten mit Vorsicht genossen werden sollte.

  19. Hanna sagt:

    Danke für den Beitrag zu Trauerbegleitung. Die Tante einer Bekannten hat große Schwierigkeiten, nach dem Tod ihres Mannes wieder Fuß zu fassen. Ich denke, Trauerbegleitung und nachträgliche Verabschiedung würde ihr gut tun.

  20. Marcus sagt:

    Sehr gut Geschrieben. Ich arbeite auch an mir, und versuche jetzt mehr auf mich zu hören. Was auch gut funktioniert. Ich habe öfters einfach zu Sachen JA gesagt obwohl ich dagegen war.

  21. Rüdiger Otto sagt:

    Wenn vermutlich kollektives Trauma heute in vielen von uns noch gebunden ist – gibt es dann nicht auch umgekehrt die gleichsam begründete Hoffnung, das auch hohe Intelligenz und Soziale Kompetenz alter, untergegangener Völker noch in uns abrufbar schlummern? Ein schöner Gedanke

  22. B sagt:

    Hallo, mein Mann hatte eine Telefonbeziehung die ich heraus bekommen habe. Seid dem telefoniert er nicht mehr ist aber hin und her gerissen. Ich bin dir Nr. 1 und die andere Nr. 2. Und wir sind schon immer zu dritt in dieser Ehe gewesen. In seiner Phantasie. Nur ich kenne diese Frau und sie ist auch verheiratet. Soll er seine Phantasie mit ihr ausleben?

  23. Klaus sagt:

    Bin erst mal begeistert von der Erklärung.
    Wie ist das Verhalten der Frau zu verstehen. Warum erzählt sie ihre neue Verliebtheit so brühwarm ihrem Ehemann ohne die Konsequenz zu erahnen. Ihr müsste doch klar sein das,dass verletzend ist. Eine Trennung durch den Ehemann ist ihr dann wohl auch schon egal oder will sie nur ihren Spaß auf Kosten und mit Erlaubnis des Mannes. Das ein Mann durch so ein plötzlich auftretendes Eheproblem Bauchschmerzen und mehr bekommt ist doch verständlich. Ob das auf die Kindheit zurückzuführen ist……
    Wie sollte ein Mann in der oben beschriebenen Lage reagieren, um sich selbst zu schützen.
    LG Klaus

  24. Jette sagt:

    Wow ich bin begeistert von den vielen Erkenntnissen..mich hat das Thema sehr neugierig gemacht. Ich könnte den ganzen Tag weiterlesen..gibt es ein Buch zu diesem Thema?
    LG Jette

  25. Sebastian sagt:

    Sehr schön zusammengefasst. Ich bin noch auf dem Weg dorthin…